Die ARF-Roboterzelle ist vorabgenommen

Jonas Kilian

Jonas Kilian

Die ARF-Roboterzelle ist vorabgenommen

16.06.2019

Die Verbundinbetriebnahme der Roboterzelle, welche „Anti-Rotation-Features“ (ARFs) auf Kfz-Schellen schweißt, ist vorabgenommen. Die verschiedenen Schellen und ARFs werden in unterschiedlichen Kombinationen als Schüttgut zugeführt. Mittels einer speziellen Fördervorrichtung und Bildverarbeitung werden die ARFs erkannt und von Roboter 1 lagerichtig in den passenden Pufferspeicher sortiert. Von dort entnimmt sie Roboter 3 und kombiniert sie mit den Schellen, die über den Roboter 2 bereits in die Halterung eingelegt wurden. Punktschweißen verbindet die Bauteile fest miteinander. Eine weitere Kamera übernimmt die Qualitätskontrolle. Alle sieben Sekunden wird eine fertige Schelle produziert.

Bei diesem Projekt ist auch eine neue FANUC R-30iB Compact Plus Steuerung verbaut. Diese wir standardmäßig ohne Bediengerät ausgeliefert und über das Webinterface z.B. per Tablet bedient, programmiert und geteacht. Zu Beginn der Inbetriebnahme waren die Not-Halt-Kreise der Roboter noch nicht verbunden. Ich konnte also einfach ein Bediengerät von einem der anderen Roboter verwenden, um effizient und filigran zu arbeiten. Nach dem ordnungsgemäßen Verdrahten der Roboter Not-Halt-Kreise war dieser Tausch nicht mehr möglich.

Wie sollte ich nun diese Situation schnell, günstig und sicher lösen? Ein weiteres Bediengerät kaufen? Eine „Teach pendant disconnect switch box“ nachrüsten? Am einfachsten wäre ein Blindstecker…

Doch die Recherche ergab: Gibt’s nicht. Auch der Stecker, den man im Internet zum Konfektionieren findet, hat eine andere Kodierung. Vielleicht würde beim Anschrauben eines solchen Steckers auch ein Kanalfehler entstehen? So kam es zur KILIVATIONS Lösung aus dem 3D-Drucker. Ein Blindstecker, den man blitzschnell einstecken und mit zwei Flügeln und wiederverwendbarem Kabelbinder sichern kann. Als kleines Gimmick habe ich daran noch einen Winkel zum gut sichtbaren Aufhängen konstruiert. So kann man einen Roboter ohne Bediengerät betreiben, z.B. auch um bei defektem Bediengerät die Produktion am Laufen zu halten. Außerdem kann man das Bediengerät so z.B. im Büro wegschließen, um es vor Beschädigung zu schützen und ungewollte Manipulation zu verhindern.

Für das Einmessen des TCPs einer Lackierpistole und zur Orientierung beim Teachen habe ich eine Teachspitze konstruiert. Dabei habe ich die Luftkappe 3D-gescannt und als Negativ verwendet. So sind zwei Varianten entstanden: Ein Variante die mit wiederverwendbarem Kabelbinder fest montiert werden kann und eine massive Spitze zum Einmessen hat. Sowie die zweite Variante, welche über Magnete schneller/einfacher an-/abgebaut werden kann. Letztere ist zum normalen Teachen gedacht, da bei einer Kollision die feine Spitze nachgibt bzw. die Magnete auseinander gehen können.

Für einen unserer Kunden sind Lackierbewegungen für Kfz-Exterieur-Teile entstanden. Außerdem haben wir einen Schaltkasten zur Umschaltung/Verteilung des Hauptnadelsignals für verschiedene Anbaugeräte der Vorbehandlungsroboter umgesetzt.

Im Technikum haben wir begonnen an einem Open Source CNC-Portal zu arbeiten. Viele Bauteile dafür kommen aus dem 3D-Drucker. Besonders gefällt uns dabei die Schwarmintelligenz. Viele Menschen produzieren und optimieren tagtäglich an dieser Maschine, teilen Ihre Erfahrung und unterstützen sich gegenseitig. Wir planen damit Erfahrungen, z.B. im Fräßen und Lasern zu sammeln. Wir möchten prüfen, inwieweit wir mit dieser einfachen Technik unsere industriellen Lösungen bereichern können, in dem wir z.B. Roboteradapter fräßen, Bedientableaus gravieren oder Dichtungen lasern. Auch die ersten Ideen für Consumer Produkte oder Kunst stehen in den Startlöchern.

Als erstes gemeinnütziges Projekt haben wir für die örtliche KiTa ein Palettensofa gebaut.

Außerdem haben wir in weitere Geräte & Maschinen (z.B. Kapp-/Gehrungssäge zum Zuschnitt von Aluminium Systemprofilen) investiert.

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